Geplante Mehrwertsteuerreform

Deutscher Steuerberaterverband kritisiert Änderungen

Eine Ärztin schaut auf ein Tablet
29 Apr. 2018

Der Deutsche Steuerberaterverband (DStV) hat sich kürzlich in zwei aktuellen Stellungnahmen zur geplanten Mehrwertsteuerreform der EU-Kommission geäußert. Änderungsvorschläge, wie beispielsweise die Neuerungen im Zusammenhang mit den Vorschriften der Mehrwertsteuerbefreiung von innergemeinschaftlichen Lieferungen sowie zur Vereinfachung der Reihengeschäfte, sieht der DStV positiv.

Kritik äußert der DStV jedoch an der geplanten Einführung eines sogenannten zertifizierten Steuerpflichtigen. Die vorgesehenen Maßnahmen sollen nämlich nur diesem zugutekommen. Der Verband befürchtet dadurch einen hohen Umstellungsaufwand, eine Zweiklassenaufteilung von Steuerpflichtigen sowie eine erhebliche Wettbewerbsverzerrungen. Der DStV hält ferner die Verbesserung bei Reihengeschäften für zu kurz greifend, da diese ebenfalls nur einen zertifizierten Steuerpflichtigen beträfen.

Auch die geplante Flexibilisierung der Steuersätze sieht der DStV kritisch und bezeichnet die Einführung weiterer Mehrwertsteuersätze als eine Verkomplizierung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs. Zur Stärkung des Binnenmarkts bedürfe es dagegen einer größeren Harmonisierung der Mehrwertsteuersätze.

Hinweis: Laut DStV können Unternehmen bzw. ihre Berater nur durch eine Angleichung der entsprechenden Sätze die tatsächlich entstandene Mehrwertsteuer planungssicher abführen. Hier seien insbesondere kleine und mittlere Beratungskanzleien benachteiligt, da sie häufig nicht auf ein internationales Netzwerk zurückgreifen könnten.

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