Gastronomie 2017

Neue Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben

Eine Ärztin schaut auf ein Tablet
22 Feb. 2017

Zum Ende jedes Jahres veröffentlicht das Bundesfinanzministerium die Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben in der Gastronomie und im Lebensmitteleinzelhandel.

Beispiel: Der Inhaber einer Bäckerei versorgt auch seine Familie mit Produkten aus seinem Laden. Neben Brot und Brötchen bringt er teils auch Getränke und andere Waren mit nach Hause. Damit tätigt er sogenannte Sachentnahmen für den Eigenverbrauch, die mit dem Einkaufspreis der Zutaten zu versteuern sind.

Im Prinzip gilt dies für jeden einzelnen Gegenstand, den ein Unternehmer seinem Unternehmen entnimmt. Um trotzdem nicht alles einzeln versteuern zu müssen, gibt es für bestimmte Branchen Pauschbeträge. Bei diesen sind keine individuellen Zu- oder Abschläge erlaubt - auch nicht wegen abweichender Trink- bzw. Essgewohnheiten.

Ab 2017 gelten zum Beispiel folgende Jahreswerte:

  • Gast- und Speisewirtschaften, die nur kalte Speisen abgeben: 1.056 € (bei 7 % Umsatzsteuer) und 1.019 € (bei 19 % Umsatzsteuer) = 2.075 €

  • Gast- und Speisewirtschaften, die kalte und warme Speisen abgeben: 1.584 € (7 %) und 1.658 € (19 %) = 3.242 €

  • Bäckereien: 1.142 € (7 %) und 381 € (19 %) = 1.523 €

  • Fleischereien: 835 € (7 %) und 811 € (19 %) = 1.646 €

  • Getränkeeinzelhandel: 99 € (7 %) und 283 € (19 %) = 382 €

  • Cafés und Konditoreien: 1.106 € (7 %) und 602 € (19 %) = 1.708 €

Hierbei handelt es sich um Nettowerte ohne Umsatzsteuer. Der Bäcker aus dem Beispiel müsste also einen Jahresbetrag von 1.142 € zu 7 % und von 381 € zu 19 % für jede Person seines Haushalts ansetzen. Dies entspräche einer Umsatzsteuer von ca. 80 € bzw. 72 €.

Hinweis: Für Kinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr muss kein Pauschbetrag angesetzt werden. Und für Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr ist nur die Hälfte des jeweiligen Werts anzusetzen.

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